Wie sich das HTC One X nun im Test geschlagen hat und warum es mich sehr stark überzeugen konnte, erfahrt ihr direkt nach der Fact-Box. GALAXY S Advance
Technische Daten das HTC One X:
- 134,4 x 69,9 x 8,9 mm und 130 Gramm schwer
- 4,7 Zoll großes LCD-2-Display mit Gorilla Glass 2 (1280×720 Pixel)
- Akku mit 1.800 mAh
- Tegra 3 Quadcore mit 1,5 GHz Taktung
- Android 4.1.2 (Update auf 4.2.2 verfügbar) mit Sense 4 (5 mit Update)
- 1 GB RAM Arbeitsspeicher
- 32 GB interner Speicher
- Beats Audio
- 8-Megapixel-Kamera mit AF, lichtstarke f/2.0-Blende, 28mm Objektiv, 1080p-Video und 1,3-Frontkamera
- NFC, WLAN 802.11 a/b/g/n, DLNA, Bluetooth 4.0, GPS, microSIM
- 25 GB kostenloser Dropbox-Speicher für 2 Jahre
Handling: Balsam für die Augen und Hände
Auf meinem Tisch liegt das HTC One X in Weiß. Es liegt dort unschuldig und verschüchtert von meinem Anblick. Ich betrachte es von allen Seiten und obwohl ich schon zahlreiche Smartphones in meinen Händen hatte, raubt es mir dennoch den Atem. Das Gehäuse besteht aus sehr sanftem Polycarbonat. Es fühlt sich an wie die Lende einer Frau und hinterlässt einen sehr wertigen Eindruck bei mir.Es ist aus einem Stück gefertigt und das 4,7 Zoll große Display passt sich sehr gut in das Gehäuse ein. Es knarzt oder wackelt nichts – so muss ein Smartphone sein. Meine Augen frönen den schönen Farben und der Helligkeit des LCDs. Zwar knallen die Farben nicht so richtig wie bei dem AMOLED meines Galaxy Note 2. Dennoch habe ich keine Probleme mich an die Display-Farben des One X zu gewöhnen.
Auch die Lautstärke-Tasten an der rechten Seite schaffen es nicht, das One X anzuschalen. Ich hätte mir einen Home-Button wie bei Samsung-Geräten oder beim iPhone gewünscht, um mit einer schnellen Bewegung das Display zu entsperren. Es wäre auch sinnvoll gewesen den Power-Button an die Seite zu verfrachten, oben stört der einfach nur und ist unerreichbar.
Ausdauer: Souverän den Tag überlebt
Leider verbaut HTC einen relativ kleinen Akku mit 1.800 mAh Kapazität. Das ist ein bisschen mehr als im iPhone 5 steckt. Da HTC vermutlich zu spät gemerkt hat, dass das doch ein bisschen wenig ist, hat man etwas an der Software gespielt und einen Energiesparmodus integriert. Und der hat es in sich. Er regelt CPU, Helligkeit, Datenverbindung und Vibrationsfeedback. Alles Dinge, die am Akku nagen.„Hä, warum verbraucht mein Handy Strom, wenn es vibriert?“, werdet ihr euch jetzt sicher fragen. Die Vibration im Handy entsteht durch einen kleinen Motor mit leichter Unwucht oder durch die Lautsprechermembran, die durch niedrige Frequenzen in mechanische Schwingung versetzt wird. Und das braucht dementsprechend Strom, wenn das Handy bei jeder Nachricht vibriert.
Nichtsdestotrotz hilft der Energiesparmodus dem One X souverän einen Tag zu überstehen. Nach durchschnittlich 28 Stunden machte der Akku bei normaler Dauernutzung schlapp. Wenn das Handy dauerhaft im WLAN ist, aber nur in der Ecke liegt, überlebt es auch locker 4 Tage.
Multimedia: Tegra-Zone, Sense 5 und Beats Audio
Dafür macht die rückseitige Kamera umso schönere Fotos. In meinen Augen macht das One X Bilder in so einer Qualität, die perfekt für ein Smartphone ist. Es müssen keine 38 Megapixel sein oder gar 5 Ultrapixel, es reichen sogar schon 8 Megapixel mit einem tollen Sensor. Des Weiteren bietet das One X noch zusätzliche Features wie eben HTC Zoe, womit ihr quasi GIFs erstellen könnt. Ihr fotografiert eine Szenerie und die Software bastelt daraus ein Bewegtbild, ähnlich wie in Harry Potter. Vermutlich gibt es nur 38 Menschen auf der Welt, die diese Option nutzen.
Und auch Beats Audio konnte nicht wirklich viel retten, denn das sind im Grunde auch nur Audio-Settings, die schlechte Hardware nicht in Gold verwandeln können. Doch mit anderen Kopfhörern kann mich Beats Audio nicht vom Hocker reißen. Da kann mein normaler Equalizer bei CyanogenMod gefühlt mehr. Aber es ist natürlich besser als nichts. Wer also die Wahl hat zwischen Nichts und Beats Audio, dem würde ich empfehlen, doch einmal den Sound modifizieren zu lassen.
Um das Komplettpaket One X noch mehr auszuschmücken, bietet der Hersteller allen Käufern an, bei Dropbox 25 GB Gratis-Speicher zu nutzen. Im Grunde sind es aber nur 23 GB, weil HTC noch die 2 GB dazu rechnet, die man sowieso bekommt, wenn man sich als Kunde anmeldet. Zwar bietet Samsung mit seinen Flaggschiffen 48 bzw. 50 GB kostenlosen Speicher an, aber einem geschenkten Gaul schaut man ja bekanntlich nicht ins Maul. Und den meisten Menschen sollten 25 GB locker reichen!
Leistung: Quadcore klingt eben cooler als Quintcore
Viele Tegra-3-Smartphones gibt es nicht auf der Welt, was ich sehr schade finde, da ich die CPU-Technologie für wegweisend in der Smartphone-Branche sehe. Aktuell setzen aber alle Hersteller lieber auf Qualcomm-CPUs. Lediglich Motorola beweist mit dem Moto X und einem ausgeklügelten Octacore-Prozessor, dass es auch anders geht. Denn der Octacore ist im Grunde nur ein Quadcore-Prozessor mit vier zusätzlichen Singlecore-CPUs, die je eine andere Aufgabe haben. Das spart nicht nur Akku, sondern bringt auch noch zusätzliche Features wie etwa Always-On-Spracherkennung.Und so handelt es sich bei dem Tegra 3 nicht nur um einen simplen Quadcore-Prozessor, sondern Nvidia verbaut einen zusätzlichen, kleinen Singlecore-Prozessor, der die einfachen Aufgaben im Alltag meistern soll. Dieser ist auf 500 MHz getaktet und somit auch sehr stromsparend. Im Grunde sind es also fünf Kerne – sozusagen ein Quintcore. Die restlichen vier Kerne werden erst bei anspruchsvolleren Anwendungen zur Unterstützung gerufen. Bei normaler Nutzung des One X fällt dieser Wechsel oder das Zuschalten von Kernen dankenswerterweise überhaupt nicht auf. Zudem läuft das One X ruckelfrei, zumindest in 98% aller Fälle. Die restlichen 2% sind dafür mit Rucklern verflucht. Dabei handelt es sich aber lediglich um die aufwendigeren 3D-Games, wie etwa Eternity Warrior 2 (Ist echt ein cooles Game. Kann ich nur empfehlen!). Zusätzlich zu den Rucklern hat das One X ab und zu ein kleines Hitzeproblem. Das tritt jedoch nur beim Zocken von sehr anspruchsvollen Games auf.
Fazit: Wenn ich überflüssiges Geld hätte, würde ich mir das One X einfach nur kaufen, weil es geil ist!
Ich hätte nie gedacht, dass mich je ein HTC-Gerät so überzeugen wird, wie es das One X geschafft hat. Es bietet alles was ein Smartphone in meinen Augen können muss, um auch in 3 Jahren als einigermaßen aktuell zu gelten. Die Optik und Haptik stimmen einfach, trotz fehlplatzierter Buttons. Mit 4,7 Zoll ist das Display in der Gegend der optimalen Displaygröße, wie ich persönlich finde. Der Akku bricht keine Rekorde, reicht aber um über den Tag zu kommen.Die Akustik ist, wie ich finde, sehr gut und die Kamera macht schöne Bilder. Einziger Punkt, der das Handy etwas madig macht, ist die schwache Leistung und Hitzeentwicklung bei 3D-Games. Nicht jeder ist so vernarrt ins Zocken wie ich, doch wer ein richtig schönes und handliches Smartphone sucht, der kann ohne schlechtes Gewissen beim One X oder dem Nachfolgemodell One X+ zugreifen. Der Nachfolger ist im Grunde baugleich, verfügt aber über einen höher getakteten Prozessor und rote Streifen auf der Rückseite und Vorderseite.
Derzeit gibt es das One X mit 16 GB Speicher schon für 330 Euro oder mit 32 GB für 350 Euro. Das One X+ kostet ein paar Tacken mehr und ist ab 380 Euro zu haben. Wer doch lieber auf LTE setzen möchte, hat zudem noch das One XL zur Auswahl für rund 350 Euro.
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